Sowohl in der Krankenpflege als auch in der Gesundheitsvorsorge können ätherische Öle sehr sanft und schonend eingesetzt werden. Dennoch sind es sehr effektive Mittel, die durchaus auch unerwünschte Nebenwirkungen haben können.
Um die Aromapflege in Altenheimen, Hospizen oder auf Palliativstationen anwenden zu können, ist es von größter Wichtigkeit, das Personal zu Schulen. Leider wird die Aromapflege nicht immer mit dem notwendigen Grundwissen und der erforderlichen Sorgfalt umgesetzt.
Meist ist noch nicht einmal der Unterschied zwischen Aromapflege und Aromatherapie geklärt und wird auch oftmals dann fälschlicher Weise als Aromatherpie in Pflegeeinrichtungen deklariert.
Der Unterschied zwischen Aromapflege und –therapie besteht darin, dass es sich bei der Aromapflege um eine komplementäre Pflegemethode als Teil der Pflanzenheilkunde handelt. Die individuellen Pflegeprobleme werden genau beobachtet und im Sinne des Patienten/Bewohners im Pflegeprozess, sowie in der Pflegediagnose umgesetzt.
Bei der Aromapflege erfolgt die Anwendung der Ätherischen Öle über den Geruchssinn und die Haut. Die Aromapflege umfasst pflegerische und prophylaktische Maßnahmen.
Bei der Aromatherapie handelt es sich wie der Name schon sagt, um therapeutische Maßnahmen, welche Ärzten u./o. Heilpraktikern vorbehalten sind. Nach genauer Diagnosestellung erfolgt eine gezielte Therapie mit ätherischen Ölen oder daraus hergestellten Produkten. Es ist dann sogar möglich ätherische Öle oral anzuwenden.
Die gewünschte Pflegequalität, durch Aromapflege kann nur gewährleistet werden, wenn die Mitarbeiter an Fort- und Weiterbildungen zu diesem Thema teilnehmen.
Sinnvoll ist ein zweitägiges Basisseminar, welches zur Einführung in das Thema dient.
Solch ein Seminar sollte folgende Themen enthalten:
• Produktionsverfahren
• Qualitätsmerkmal
• Wie funktioniert der Geruchssinn
• Der richtige Umgang mit ätherischen Ölen
• Wechselwirkungen und Gegenanzeigen
• Einteilung in Kopf-, Herz- u. Basisnote
• Kennenlernen versch. ätherischer Öle (u. a. versch. Lavendelarten)
• Besprechung der Biochemie
• Die Wirkung der ätherischen Öle auf die Psyche
• Lagerung und Haltbarkeit
• Basisöle (Fette Öle)
• Der Umgang mit Hydrolaten
• Besprechung verschiedener Rezepturen für den Pflegealltag
• Grundlagen der Aromapflege
Wenn diese Schritte erfolgt sind, dann steht der erfolgreichen Umsetzung der Aromapflege nichts mehr im Wege.
Folgende Einsatzmöglichkeiten bietet die Aromapflege:
Sie dient der Harmonisierung bei sogenannten Befindlichkeitsstörungen:
• Unruhezustände
• Schlafstörungen
• Verwirrtheit
• Ängsten
• depressiven Verstimmungen
• Appetitmangel
• Wut
Sie hilft unterstützend bei körperlichen Beschwerden:
• Erkältung
• Muskelschmerzen
• Verdauungsproblemen
• kleinen Wunden
• Hautirritationen
Sie umfasst alle pflegenden Anwendungen:
• Hautpflege
• Bäder
• Teilbäder
• Waschungen
• Wickel
• Inhalationen
• Einreibungen
• leichte Massagen
Wie auch bei anderen komplementären Pflegemethoden soll auch die Pflege mit ätherischen Ölen in erster Linie die Selbstheilungskräfte des Patienten/Bewohners anregen und/ oder das Wohlbefinden steigern.
Voraussetzung für fachgerecht durchgeführte Aromapflege ist qualifiziertes, motiviertes und verantwortungsbewusstes Personal. Bei keiner anderen Pflegemethode profitieren auch die Pflegenden so, wie bei der Anwendung der ätherischen Öle, denn die Wirkung der ätherischen Öle beeinflusst nicht nur den jeweiligen Patienten, sondern die gesamte Umgebung.
Durch das erweiterte Wissen in der Aromapflege können die Möglichkeiten der ganzheitlichen Pflege alter und/oder kranker Menschen weiter optimiert werden.
Für Pflegeeinrichtungen wie z.B. Altenheime/Hospize ist die Einführung der Aromapflege eine gute Möglichkeit dem Wunsch des Bewohner und der Angehörigen nach ganzheitlicher Pflege und persönlicher Aufmerksamkeit entgegenzukommen und sich damit von der “Konkurrenz“ abzuheben, vorausgesetzt die o. g. Punkte wie z.B. Schulung des Personals , sind gewährleistet. Denn auch hier gilt: „Nur gute Qualität macht sich auf Dauer bezahlt!“
Schlusswort:
Aroampflege erweitert das ganzheitliche Pflegekonzept alter/bzw. schwerkranker Menschen.
Exzellenter Artikel!
Würde noch hinzufügen, dass gerade in der Altenpflege ganz besonders darauf geachtet werden muss, mit geringen Dosierungen zu arbeiten, ähnlich wie bei Kindern.