Wer legt eigentlich fest ob etwas gut riecht oder stinkt. Welche Parameter bestimmen die Einstufung von Geruch?
Wann ist es Duft und wann Gestank?
Die Antwort lautet: Jeder für sich selbst!
Ich werde oft gefragt, was Duftkommunikation ist – eine Erklärung in Worten ist schwierig – aber beim Riechen eines unbekannten Duftes in der Gruppe im Seminar wird diese Frage sehr eindeutig für alle beantwortet!
In meinem Basisseminar Aromapflege/Aromatherapie gehört neben den vielen wichtigen Informationen rund um die Anwendung und die Biochemie der ätherischen Öle, das eigene Dufterleben zum Pflichtprogramm – das Duftzeugnis. Die Teilnehmer riechen an verschiedenen ätherischen Ölen (auf dem Riechstreifen), ohne jedoch den Namen des Duftes zu kennen – ich nenne es Blindverkostung 😉
Während des Riechens bitte ich die Kursteilnehmer sich auf das Riechen voll und ganz einzulassen, ohne darüber zu grübeln welchen Geruch sie gerade „unter der Nase“ haben, ausserdem soll währenddessen nicht miteinander geredet werden, so dass jeder die gleichen Vorraussetzungen beim Riechen hat. Alle sollen sich Notizen zu dem Gerochenen machen:
- Wie empfinde ich den Duft?
- Weckt er Erinnerung, wenn ja welche?
- Weckt er Gefühle in mir?
- Gibt es eine Assoziation zu dem Duft?
Die Ergebnisse sind erstaunlich- findet Teilnehmerin A den Duft toll und schwelgt in Erinnerung, hat Teilnehmerin B eine tiefe Abneigung, die sie nicht näher erklären kann. Teilnehmerin C erinnert sich etwas irritiert an den Kleiderschrank der Großmutter und Teilnehmerin D erzählt von ihren Urlaubserinnerungen. Meine Frage in die Runde wer den Duft zum Einschlafen nehmen würde, wird von 3 mit ja und von 2 mit vielleicht und von 7 mit einem klaren NEIN beantwortet! Meine Anmerkung, dass dieser Duft in der Fachliteratur an erster Stelle als Empfehlung bei Ein- und Durchschlafstörungen steht verwundert die Kursteilnehmer nun doch sehr.
An diesen Beispielen erkennen alle, dass die Fachliteratur und das Erlernen der biochemischen Inhaltsstoffe das Eine und die Arbeit und Anwendung ätherischer Öle beim Menschen das Andere ist. BEIDES ist wichtig und notwendig – gerade wenn die ätherischen Öle im Pflegebereich, der Betreuung oder der Beratung in der eigenen Praxis angewendet werden.
Eine Äußerung in den letzten Tagen im World Wide Web hat mich daher umso mehr irritiert: Duftkommunikation sei „Esoterik“ und stochere in seelischen Wunden herum!
Wenn Du nun meinen Eingangstext aufmerksam gelesen hast, wirst Du sicherlich erkannt haben, dass es genau darum geht „das Stochern in Wundern“ zu vermeiden, nämlich in dem ich zuhöre, beobachte und wahrnehme wie mein Gegenüber den Duft wahrnimmt, um ihn gegebenenfalls wegzulassen!
Duftkommunikation findet bei jeder Anwendung ätherischer Öle unbewusst statt, wird nur leider oft übersehen oder im Eifer des Gefechtes (natürlich immer mit gutem Willen der Pflegekraft) nicht wahrgenommen.
Ein anderes Beispiel lieferte mir eine Bekannte vor ein paar Wochen. Sie schilderte mir ihre Enttäuschung darüber, dass ihrer depressiven Freundin den geschenkten Roll on nicht wirklich gut fand – dabei hatte sie sich solche Mühe gegeben ihr etwas zusammenzustellen. Sie selbst war so begeistert von der Duftkombination, welche doch bei Depression lt. einem Aromatherapie Buch die Stimmung aufhellen sollte. Meine Bekannte war sogar enttäuscht über die „Undankbarkeit“.
Ich erklärte ihr, dass sie das auf keinen Fall persönlich nehmen darf – selbstverständlich war ihre Bemühung lobenswert und ihre Nase begeistert von der Kreation – aber es war eben ihr eigenes Empfinden, dass der Freundin ein anderes. Ihre Frage ob denn die Mischung falsch war, konnte ich mit einem klaren NEIN beantworten!
In unserem WEBinar Soulfood – umhüllende Naturdüfte für die Seele lernst du:
- dass bestimmte Inhaltsstoffe in ätherischen Ölen deutlich stimmungsaufhellend wirken
- das die Nase der direkte “Draht” zu unserem limbischen System ist
- dass mit Hilfe ätherischer Öle Ängste gemindert werden
- das ätherische Öle deine Konzentration steigern können
- wie du dem Stress die Stirn bieten kannst
- wie du dir ganz einfach deine Notfallmischung herstellen kannst
- dass zahlreiche Rezeptideen für die natürliche Seelenpflege ganz einfach nachzumachen sind
Mit einem Klick aufs Bild, erhälst du weitere Informationen zu diesem WEBinar.
Beim Duftempfinden gibt es kein RICHTIG und kein FALSCH! Es ist jedem seins! Und es ist zu akzeptieren!
„DUFTKOMMUNIKATION“ FINDET BEWUSST UND UNBEWUSST IMMER STATT UND GEHÖRT ZU DEM AUFMERKSAME UMGANG UND ANWENDUNG ÄTHERISCHER ÖLE.
Wer mich und meine Schule kennt, weiss dass ich bei meinen Seminaren sehr viel Wert auf Qualität, Fachlichkeit und sehr gute Referenten lege – diese Anforderungen am mich selbst und meine Schule wissen meine Kursteilnehmer in meinen Seminaren und Ausbildungen sehr zu schätzen.
Den Duftdialog lernen
Christine Lamontain unterrichtet seit vier Jahren in meiner Schule die angewandte Duftkommunikation und ich würde sagen, wir haben das Thema in der Pflege zusammen bekannt gemacht! Dabei war uns beiden sehr wichtig, den Pflegenden und auch allen anderen Interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu zeigen, wie wichtig neben den aromapflegerischen Entscheidungen, die genaue Beobachtung auf die Reaktion der Düfte bei Wohlfühlanwendungen ist.
Mittlerweile stehen gut erprobte ÄÖ-Mischungen mit pharmakologische Wirkprinzipen zur Anwendung bereit.
Bei psychischem und emotionalen Stress und chronischen Schmerzen leiden nicht nur die Lebensqualität sondern auch Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeit und Selbstwertgefühl. Stress, Angst gedrückte Stimmung öffnen die neuronalen „Tore“ zur Verstärkung des Schmerzempfinden und psychischen Dysbalance.
Mit dem Duftdialog über die Nase eröffnen sich neue und unterstützende Möglichkeiten. Beim Riechkontakt sind nicht die biochemischen Inhaltsstoffe vordergründig ausschlaggebend, sondern da ist die Angenehmheit des Duftes, da sind mögliche Lebens-Erinnerungen mit ihren „Duftspuren“. Die Duftmoleküle der ÄÖ kommunizieren… Duft und Psyche sind im Dialog.
Definition der angewandten Duftkommunikation nach Christine Lamontain:
Duftkommunikation ist ein Dialog zwischen Duft und Psyche (manche sagen dazu auch: innere Natur, innere autonomen Kräfte, Lebenskräfte oder Gesundheitskräfte). Der Duft übernimmt die Funktion einer Brücke zwischen einer äußeren und einer inneren Welt, Ihre Nase wird zum olfaktorischen Navigator auf diesem Weg. Bei dieser (Duft)Arbeit nutze ich u.a. Erkenntnisse aus der Geruchsforschung über die Bedeutung und Fähigkeit unseres Geruchssinnes. Im Duftdialog können Sie ganz individuelle Erfahrungen mit den Düften der ÄÖ machen. Sie werden dabei deutlich spüren, welche Düfte eher angenehm und welche Düfte im Moment eher weniger angenehm sind.
In diesen Duftbegegnungen können manchmal auch Empfindungen, wie bei einer Berg- und Talfahrt, für Sie wahrnehmbar werden. Es vermitteln Ihnen ein sicheres Gefühl dafür, wie sich etwas für Sie stimmig anfühlt, ganz gleich, ob Sie sich mehr Gelassenheit, mehr Vitalität oder mehr Klarheit oder was immer für sie jetzt im Moment wichtig wäre, wünschen. Mit meinem Wissen über die ÄÖ und deren Duftinformationen, werde ich darauf achten, dass die Duftbegegnungen für Sie zu einer unterstützenden und informativen Erfahrung werden. Mein Part dabei ist es, Sie wie ein „Lotse“ zu begleiten und gemeinsam mit Ihnen, interessante und neue Impulse im Sinne ihres Anliegens aufzugreifen. © Christine Lamontain 2016 aktualisiert u. überarbeitet 11/2017
Die Meinung der Pflegenden zu den Seminaren mit Christine Lamontain ist einstimmig:
Die Duftkommunikation bereichert mich, meine Arbeit und meine Patienten – es war das Puzzleteil bei der Arbeit mit ätherischen Ölen, welches mir noch gefehlt hat!“
Die Seminare sind für Pflegende, Therapeuten und alle Interessierten Menschen konzipiert und mittlerweile zu einem festen Bestandteil unseres Seminarangebotes geworden.
Zu diesem Thema hatte ich vor einiger Zeit schon einmal einen Artikel geschrieben:
Ätherische Öle sind in erster Linie einmal sogenannte Riechstoffe. Sie als Duftstoffe zu bezeichnen wäre schon vermessen, da auch ihr Duft eine individuelle Wahrnehmung ist. So riecht zum Beispiel Frau Müller Rosengeranie gerne und Frau Meier rümpft angewiedert die Nase! Würde man beide nun Fragen wie ihnen der Geruch der Rosengeranie gefällt, würde Frau Müller vermutlich antworten: „Oh schön, den mag ich!“, jedoch Frau Meier würde sich eher so äußern: „Igitt, das riecht ja wie vermodertes Rosenöl!“ So oder so ähnlich erlebe ich es tagtäglich in meiner Arbeit mit meinen Aromapflege-Schülern. Jeder hat seine ganz eigene Wahrnehmung, sein eigenes Sinnes- und Geruchserlebnis und oft seine ganz eigenen Erinnerungen zu dem Duft.
Gerade die psychische Wirkung der ätherischen Öle auf uns Menschen ist sehr unterschiedlich. Klar gibt es in der Literatur zu jedem einzelnen Öl eine Reihe an Empfehlungen für die psychischen Befindlichkeiten. Angefangen über die Angst bis hin zu Schlafstörungen und Depressionen.
Solche Empfehlungen sind wichtig und treffen auch in vielen Fällen zu, aber…….
TIPP: Rosengeranienhydrolat riecht weniger „kratzig“ als das ätherische Öle – es kann wunderbar als Körperspray (einfach so), bei Juckreiz, schweren Beinen uvm. verwendet werden. Auch für den Diffusor oder die Duftlampe eignet es sich hervorragend, sein Duft ist sanfter und nicht so dominant, wie beim ätherischen Öl
Dieses große ABER möchte ich gerne etwas näher erläutern, denn immer wieder werde ich gefragt, welche Öle kann ich bei Schlafstörungen, bei Angst, bei Unruhe oder sogar im psychiatrischen Bereich einsetzen. Darauf gibt es leider keine pauschale Antwort! Entscheidend ist hier immer die Nase der Person, für welche ich das Öl einsetzen möchte – und die Nase sagt uns mehr als wir manchmal glauben und auch realisieren können.
So kann es sein, dass ein unruhiger, schlafloser Patient wunderbar einschlafen kann, wenn man ihm den Duft des Lavendels auf einer Kompresse ans Bett legt – aber genauso habe ich es erlebt, dass Patienten mit dem Duft des Lavendels eher noch wacher und unruhiger werden. Dies kann auf persönliche Erfahrungen, Erinnerungen und Abneigung zurückzuführen seinoder aber wenn man den Lavendel einmal aus der duftkommunikativen Sicht betrachtet – kann es sein, dass der Patient nicht einschläft, weil er noch „unerledigte“ Dinge mit sich herumschleppt.
Egal warum, dieser Patient benötigt einen anderen Duft!
Ein anderes Fallbeispiel ist die Rosengeranie – ein ätherisches Öl was sich großer Beliebtheit in der Pflege erfreut. Meist wird es in hautpflegenden Körperölen z.B. zur Intertrigoprophylaxe eingesetzt.
In der Literatur wird es außerdem bei folgenden Indikationen empfohlen: Stress, hormonelles Ungleichgewicht und Angst.
Immer wieder stelle ich in den duftkommunikativen Gesprächen fest, dass Rosengeranie aber gerade von den Pflegenden mehr als abgelehnt wird. Wenn wir das ganze nun wieder aus dieser Sicht betrachten, wissen wir, dass die Rosengeranie auch für das „KÜMMERN und SORGEN“ um Andere steht! Viele dieser Pflegenden stehen so unter diesem „PFLEGEDRUCK“, so dass sich ihre Nase regelrecht mit der Abneigung zur Geranie wehrt!
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