Ätherische Öle – einnehmen oder aromatisieren – was ist der Unterschied?

Ätherische Öle - einnehmen oder aromatisieren - was ist der Unterschied?

Unterschied zwischen der Einnahme ätherischer Öle und dem Aromatisieren von Speisen mit Naturaromen (ätherische Öle)

 

Immer wieder tauchen Fragen und Diskussionen rund um den Unterschied zwischen der Einnahme ätherischer Öle und dem Aromatisieren von Speisen auf. Leider wird diese Thematik auch gezielt von bestimmten Unternehmen instrumentalisiert, um ihre (besonders teuren) Öle als besser oder sicherer darzustellen. Dabei geht es hier nicht in erster Linie um die Qualität der Öle, sondern um die richtige Dosierung und das Fachwissen derjenigen, die Empfehlungen aussprechen.

👉 Wichtig zu wissen: Wer die Einnahme ätherischer Öle empfiehlt, gibt eine therapeutische Beratung – und diese ist rechtlich nur Ärzten und Therapeuten vorbehalten!

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Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Pflanzenextrakte, die durch Destillation oder Kaltpressung gewonnen werden. Ihr Einsatz erfordert ein fundiertes Wissen über Dosierung und Anwendung. Ein häufiges Missverständnis besteht darin, dass die therapeutische Einnahme ätherischer Öle mit dem Aromatisieren von Speisen gleichgesetzt wird – dabei handelt es sich um zwei völlig unterschiedliche Dinge.

1. Therapeutische Einnahme von ätherischen Ölen (meist unverdünnt oder in hoher Konzentration)

  • Bedeutet die bewusste, gezielte Aufnahme ätherischer Öle in oft höherer Dosierung zur Behandlung von gesundheitlichen Beschwerden.
  • Wird in der Naturheilkunde oder Aromatherapie unter strenger fachlicher Anleitung angewendet.
  • Ätherische Öle sind extrem konzentriert: Ein Tropfen Pfefferminzöl entspricht etwa 28 Tassen Pfefferminztee!
  • Manche ätherische Öle haben (neuro)toxische, schleimhaut- und hautschädigende Wirkungen und können von krampfauslösend bis abortiv wirken – insbesondere bei der Einnahme.
  • Hohe Dosierungen können außerdem die Schleimhäute reizen oder die Leber belasten.
  • Fazit: Die therapeutische Einnahme von ätherischen Ölen gehört ausschließlich in fachkundige Hände! Dies gilt auch, wenn auf dem Ölfläschchen die Qualität als „therapeutisch“ ausgelobt wird, denn dies ist kein geschütztes Qualitätssiegel.

Ätherische Öle - einnehmen oder aromatisieren - was ist der Unterschied?
Bild: Eliane Zimmermann

Eliane Zimmermann schreibt:
Die Verschreibung zur Einnahme von ätherischen Ölen bleibt in Deutschland Ärzten und Heilpraktikern vorbehalten. Zur Vereinfachung werden in deren Praxen Fertigpräparate, die es bereits in großer Auswahl gibt, verschrieben (z.B. Gelomyrtol Kapseln und Lasea-Kapseln als Beruhigungs- und Schlafhilfe, etliche Studien dazu in meinem Kauf-Aufsatz). Es gibt/gab übrigens über 2000 Präparate in Deutschland, die ätherische Öle enthalten: 566 Mittel mit Eukalyptusöl, 170 mit Rosmarinöl, 38 mit Melissenöl, 72 mit Fichtennadelöl, 79 mit Gewürznelkenöl, 51 mit Lavendelöl, 175 mit Wacholderöl, 170 mit Pfefferminzöl, nur um einige Beispiele zu nennen (Stand 1993 in Carle 1993).
Den ganzen Artikel kannst du hier lesen (klick)

2. Aromatisieren von Speisen mit Naturaromen (ätherischen Ölen in minimaler, verdünnter Form)

  • Hier geht es nicht um eine therapeutische Wirkung, sondern um den Geschmack.
  • Ätherische Öle werden stark verdünnt in Lebensmittel integriert, ähnlich wie natürliche Aromen.
  • Beispiel: Anstatt 1 Tropfen Thymian Ct. Linalool direkt in ein Gericht zu geben, wird es in ein Trägeröl verdünnt (z. B. 4 Tropfen Thymian Ct. Linalool) in 50 ml Pflanzenöl) und davon eine geringe Menge verwendet.
  • Das Öl wird dadurch ähnlich dosiert wie es in der natürlichen Pflanze vorkommt – eine sichere und schonende Art, ätherische Öle zu nutzen.
  • Viele Lebensmittel wie Bonbons, Gebäck oder Getränke enthalten natürliche Aromen, die auch aus ätherischen Ölen stammen – allerdings in genau festgelegten Mengen.

📌 Vergleich zur Praxis:

👉 4 Tropfen Oregano-Öl entsprechen etwa 4 große Salatschüsseln voll frischem Oregano!

Wer würde sich so viel Oregano auf die Pizza streuen? Niemand – deshalb müssen ätherische Öle auch in der Küche stark verdünnt werden!

 

Ätherische Öle - einnehmen oder aromatisieren - was ist der Unterschied?

1 Tropfen Tonkatraum oder Orangenzauber in einen Becher (Soja-, Hafer-,)Naturjoghurt oder Quark geben und mit Haferflocken, Obst oder anderen Zutaten ergänzen.

 

 

Fazit

Die Einnahme ätherischer Öle in hoher Konzentration ist nicht mit der geschmacklichen Nutzung in Lebensmitteln gleichzusetzen. Während die therapeutische Einnahme mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein kann, ist das Aromatisieren von Speisen mit verdünnten ätherischen Ölen eine sichere und gebräuchliche Methode. Wichtig ist dabei immer die richtige Dosierung und Verdünnung, um die Sicherheit zu gewährleisten.

 

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6 Kommentare zu „Ätherische Öle – einnehmen oder aromatisieren – was ist der Unterschied?“

    1. In Deutschland ist die Therapie von Menschen rechtlich streng geregelt, um deren Gesundheit zu schützen.
      1. Ärzt:innen
      • Haben ein Medizinstudium abgeschlossen und eine Approbation (staatliche Zulassung).
      • Dürfen alle medizinischen Behandlungen durchführen, einschließlich Psychotherapie, wenn sie eine entsprechende Weiterbildung haben.

      2. Psychologische Psychotherapeut:innen
      • Haben ein Psychologiestudium mit anschließender Ausbildung in Psychotherapie abgeschlossen.
      • Dürfen psychische Erkrankungen mit wissenschaftlich anerkannten Verfahren behandeln (z. B. Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie).
      • Dürfen keine Medikamente verschreiben (das dürfen nur Ärzt:innen).

      3. Heilpraktiker:innen
      • Müssen eine behördliche Erlaubnis nach einer Überprüfung durch das Gesundheitsamt erhalten.
      • Dürfen bestimmte körperliche und psychische Erkrankungen behandeln, allerdings nur mit Methoden, die sie selbst erlernt haben.
      • Heilpraktiker:innen für Psychotherapie dürfen ausschließlich psychische Erkrankungen therapieren, aber keine körperlichen Beschwerden behandeln.

      5. Berater:innen, Coaches und alternative Therapeut:innen
      • Dürfen keine medizinischen oder psychotherapeutischen Diagnosen stellen oder Krankheiten behandeln.
      • Dürfen Menschen in Lebenskrisen begleiten, solange keine Erkrankung vorliegt.

      Wichtig zu wissen:
      • Wer ohne Zulassung als Arzt, Psychotherapeut oder Heilpraktiker eine Krankheit behandelt, macht sich strafbar.
      • Wer eine Therapie sucht, sollte sich informieren, welche Ausbildung und Qualifikationen die betreffende Person hat.

      1. Herzlichen Dank sowohl für diese Frage als auch für diese klaren und ausführlichen Erklärungen, die den tollen Artikel von Sabrina perfekt ergänzen.
        Solche klar und verständlich aufbereitete Informationen sind extrem hilfreich, sowohl beruflich (bereits qualifiziert od. in Ausbildung) als auch als privat.
        LG

        1. Vielen lieben Dank für dein tolles Feedback! 😊 Es freut mich sehr zu hören, dass der Artikel und die ergänzenden Erklärungen für dich hilfreich sind – sowohl beruflich als auch privat. Genau das ist mein Ziel: Wissen verständlich und praxisnah zu vermitteln.

  1. Seit Jahren verschlinge ich die Beiträge von Sabrina und Eliane und meine Begeisterung wird immer größer 😁Respekt vor einen so umfangreichen Wissen! Viiielen Dank, dass ihr es mit uns teilt🥰

  2. Wunderbar, danke für diese einfache Zusammenfassung!
    Das ist ein schönes Werkzeug für alle Interessierten und Ätherische Öle Rookies.
    Damit dürften jetzt alle Fragen beantwortet sein! Toll!

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