Johanniskrautöl – doch nicht so photosensibilisierend wie angenommen

Johanniskrautöl - doch nicht so photosensibilisierend wie angenommen

 

Am 24. Juni ist Johannistag. Traditionell wurde das Johanniskraut zwischen dem 21. Juni (Sommersonnenwende) und dem 24. Juni (Johanni) geerntet.

Johanniskrautol

Das Johanniskraut-Mazerat ist ein wertvolles Basisölin der  Aromapflege/-therapie. Mit seinen wunderschönen leuchteten gelben Blüten kann man es gut in den Wiesen finden, eine Verwechslung ist kaum möglich, wenn man die Blüten zwischen den Fingern verreibt, hinterlassen sie eine violett-rote Verfärbung auf der Haut. Daher stammt auch der Volksname „Rotöl“, denn das fertige Mazerat ist leicht rötlich verfärbt. Dies ist dem Inhaltsstoff Hypericin, einem roten Pigment, zuzuschreiben.

JHK Hypericin Finger Kopie

 

Johanniskraut Knospe Kopie
Hält man die Blätter gegen das Sonnenlicht, so sieht man viele kleine schwarze Pünktchen, es sieht aus als wäre das Blatt mit Nadeln durchstochen (perforiert). Im Volksmund nennt man es deshalb auch Tüpfelchen – Kraut. Der lateinische Name setzt sich also aus den roten Pigmenten und den Löchern in den Blättern zusammen – Hypericum perforatum.

Johanniskraut (Hypericum perforatum) steht meist um die Zeit der Sommersonnenwende (21. Juni), dem  Johannistag in vollster Blüte. An diesem Tag des Jahres, hat die Sonne ihren höchsten Stand erreicht, es ist der längste Tag und die kürzeste Nacht. Dieses Fest wurde seit Urzeiten gefeiert, als ein Fest des Lichtes. Zu diesem Anlass wurden Sonnwendfeuer entzündet und wer darüber sprang, konnte sich von Krankheit heilen und von dunklen Mächten befreien.

Johanniskraut wächst an sonnigen Wegrändern und auf Magerwiesen. Es wird ca. 80 – 100 cm hoch. Er ist extrem hart, weshalb die Bauern ihm den Namen Hartheu gaben, denn das Heu in dem Johanniskraut enthalten war, wurde dadurch härter.

Im Johanniskrautöl sind zwei wesentliche Bestandteile enthalten:

  • Hypericin
  • Hyperforin

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Verbrennungsähnliche Hautsymptome wurden bei Weidetieren beobachtet, die Johanniskraut fraßen, und werden als Hypericismus bezeichnet. Prof. Dr. Schempp konnte nachweisen, dass die Lichtempfindlichkeit beim Menschen nicht nennenswert erhöht wird. Phototoxische Reaktionen traten bei einer Dosierung von über 110ng/ml auf. Dieser Wert liegt bei der Anwendung der Haut unter 5ng/ml. Daher ist eine Photosensibilisierung durch das Mazerat nicht zu befürchten. Quelle: http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=pharm5_29_2003

Paracelsus hat vor mehr als 450 Jahren schon über die Heilwirkung des Johanniskrautes berichtet. Die Pflanze war für ihn eine Art Universalmittel. Er hat es damals schon gegen Depressionen, Melancholie und Hysterie eingesetzt.

 

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Wirkung Johanniskrautol

Johanniskrautöl selbstgemacht:

Die Blüten werden am besten um die Mittagszeit gesammelt und sollten trocken sein. Man benötigt für einen Liter Öl, ca. 250 – 300g Johanniskrautblüten. Ich lasse sie gerne ausgebreitet auf einem Küchentuch noch 1-2 Stunden liegen, damit kleine Tierchen noch rechtzeitig die Flucht ergreifen können. Danach werden die  Blüten in ein helles oder dunkles Schraubglas gegeben und mit 1 Liter kaltgepresstem Olivenöl übergossen.

Alle Pflanzenteile müssen mit dem Öl bedeckt sein.
Etwa 4 Wochen ins Tageslicht stellen. Danach durch ein feines Sieb in eine dunkle Flasche abfüllen und dunkel aufbewahren. Bei kühler und dunkler Lagerung ist ein gutes Johanniskrautöl ca. 2 Jahre haltbar. Als Alternativen zum Olivenöl bieten sich beispielsweise Sesam-, Macadamia- (extrem hautpflegend) oder Sonnenblumenöl an, jedoch ist Olivenöl recht stabil und wird nicht allzuschnell ranzig.

TIPP: Stell ein Öl als Dunkel- und eines als Hellauszug her und mische beide zusammen, so sind die beiden wichtigen Inhaltsstoffe Hypericin und Hyperforin ausreichend vorhanden

Dieses Mazerat wirkt besonders schmerzlindernd bei rheumatischen Beschwerden. Es besitzt muskelentspannende, wundheilende, entzündungshemmende, durchblutungsfördernde, antibakterielle und antivirale Eigenschaften. Außerdem ist es hautpflegend und hilfreich bei Hautproblemen und kann gut mit ätherischem Lavendöl (Lavandula angustifolia) zur Hautpflege bei Sonnenbrand eingesetzt werden.

Hierzu habe ich im letzten Jahr ein neues Mazerat-Experiment gemacht, ich habe 200g Johanniskrautblüten mit 100g Lavendelblüten und Olivenöl mazerieren lassen. Dieses Mazerat kann man genauso einsetzen wie das Johanniskrautmazerat, duftet aber ein wenig krautiger und für mich angenehmer.

Sprühlotion nach dem Sonnenbrand

25 ml Johanniskrautöl
25 ml Rosenhydrolat
5 Tropfen Lavendel fein
5 Tropfen Pfefferminze (für Kinder ab 6 Jahren)
Die Mischung muss vor jedem Aufsprühen geschüttelt werden.

Wusstest Du, dass es auch ein ätherisches Öl vom Johanniskraut gibt?

Die Hauptinhaltsstoffe sind:
Monoterpene, z.B. alpha und beta – pinen
Sesquiterpene (bis 45 %)
Sesquiterpenole
Oxide
und Kohlenwasserstoffe

Das ätherische Öl mische ich gerne in stimmungsaufhellende Körperöle.

Quellenangaben:

Seminar Ursel Bühring und Literatur von Ursel Bührin

Brusteinreibung „Durchatmen“
50 ml Johanniskrautöl
3 Tropfen Benzoe Siam
3 Tropfen Lavendel fein
6 Tropfen Cajeput
3 Tropfen Zeder

Bei Muskulaturschmerzen, Muskelkater oder als Sportöl:
50 ml Johanniskrautöl
5 Tropfen Cajeput
3 Tropfen Lavendel fein
3 Tropfen Latschenkiefer
3 Tropfen Wacholder

 

Quellenangaben:

Seminar Ursel Bühring und Literatur von Ursel Bühring

2 Kommentare zu „Johanniskrautöl – doch nicht so photosensibilisierend wie angenommen“

  1. Pingback: Johanniskraut/Hypericin – was zu beachten ist | Grauer-Magier.de

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